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Geschichte
Britische Freunde bauten vor 222 Jahren
ein QuäkerHaus in Bad Pyrmont, Deutschland
Im Jahr 1800 …
wurde in Bad Pyrmont auf dem Grundstück des bestehenden Quäkerfriedhofes ein Andachtshaus erbaut, welches von der britischen Jahresversammlung finanziert wurde. Da Kurgäste aus ganz Deutschland und Europa nach Bad Pyrmont kamen, sollte dieses Andachtshaus das Quäkertum in Deutschland und auf dem europäischen Festland bekannter machen. Während des Kurbetriebs besuchten viele Kurgäste die sonntäglichen Andachten, so auch Johann Wolfgang von Goethe. Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Zahl der ursprünglich 80 QuäkerInnen stark ab, so dass das Eigentum an die Londoner Jahresversammlung zurückging. 1893 verkaufte die Britische Jahresversammlung das Haus.
Im Jahr 1932 …
stand das Haus nach wechselnden Besitzern auf Abbruch zum Verkauf. Die Deutsche Jahresversammlung pachtete das Grundstück und errichtete im selben Jahr das Haus unter Verwendung der alten Holzbalken neu. 200 Anwesende feierten im August das Richtfest.
Finanziert wurde die Rekonstruktion wieder aus Großbritannien (23.000 Reichsmark (RM) aus den USA (1.000 RM) und durch kleinere Spenden aus der Schweiz, Norwegen und Palästina. 2.500 RM kamen aus Deutschland.
Im Jahr 1933 konnte das QuäkerHaus eingeweiht werden.
1943 konnte nicht verhindert werden, dass das Haus für die Hitlerjugend beschlagnahmt wurde. Kurz vor Kriegsende (Januar 1945) diente das Haus als Notunterkunft für 90 »Kranke und Siechende« der Volkswohlfahrt.
Nach Kriegsende ...
gab der amerikanische Kommandant das Haus an die Quäker zurück, so dass dort nach zwei Jahren im April 1947 wieder die erste Andacht abgehalten werden konnte.
1965 wurde das Haus noch einmal für 160.000 DM erweitert. Der Anbau gibt Raum für einen Seminarraum, einen
"Raum der Stille", eine kleine Wohnung für den/die Hausbetreuer/in und ein Gästezimmer .
In den 1990er-Jahren konnte das bis dahin gepachtete Grundstück mit Geldern einer einzelnen Spenderin von der Deutschen JV gekauft werden und die Sanitäranlagen wurden modernisiert.
Bei der Jahresversammlung 2020 haben wir den Erhalt des Hauses beschlossen. Das Haus muss saniert werden, das ist klar.
Es muss aber auch umgebaut werden, um es nutzbarer zu machen. Dafür hat die AG Zukunft QuäkerHaus mit Unterstützung eines Architekten ein Konzept erarbeitet, dem die Jahresversammlung 2022 einmütig zustimmte.
1. Sanierung: Küche
Die Küche ist weitgehend auf dem Stand der 1960er Jahre. Der alte Kühlschrank ging im Juli kaputt und wurde durch einen neuen ersetzt – die Geschirrspülmaschine geht deutlich ihrem Ende entgegen und der alte Backofen aus den 1930er Jahren kostet erhebliche Energie. Die alten Bodenfliesen haben Risse und die Arbeitsflächen müssen erneuert werden usw. usw.
2. Ausbau: Licht ins Dunkel bringen
Mit den Worten »Ich hoffe, ich habe Licht ins Dunkle bringen können« schloss ›unser‹ Architekt eine seiner Mails. Wir mussten schmunzeln – denn genau darum geht es bei unserem nächsten Vorschlag:
Im Anschluss an die Küche (hell, freundlich, mit Südfenstern) befindet sich der Speisesaal. Er ist sehr dunkel, da er nur Fenster in Richtung Norden hat. Auch tagsüber braucht er künstliche Beleuchtung und wird meist als dunkler Durchgang ins hellere ›Garten‹-Zimmer wahrgenommen. Es ist kein Raum, wo sich jemand gerne aufhält. Wie können wir hier im Untergeschoss eine vergleichbar leichte und freundliche Atmosphäre schaffen, wie sie oben auf der Ebene des Großen Saals schon besteht?
Auf der Südseite dieses Speisesaals befindet sich aktuell das Büro und das Lager unserer zu verkaufenden Bücher (›Editionszimmer‹). Bis 2015 war das ok, weil auf dem Nachbargrundstück ein Krankenhausgebäude und alte hohe Fichten standen, die unser Haus verschatteten. Seit dem Abriss dieser Gebäude und der Fällung der Bäume scheint uns die Südsonne ins Erdgeschoss und wir haben sehr viel Licht in Räumen, die wir wenig nutzen. Wir denken: die Sonne sollte besser auf gemütliche Sitzplätze fallen als auf gelagerte Bücher.
Wie können wir Licht in den Speisesaal bringen und ihn damit zu einem freundlichen, angenehmen Aufenthaltsort machen?
Das kann erreicht werden, wenn wir die Wand herausnehmen, die zwischen dem Speisesaal und den Südfenstern steht. Der Speisesaal wird größer und mit natürlichem Tageslicht heller. Aus einem der Südfenster könnte eine Terrassentür werden. Ein Ausgang nach draußen lädt dazu ein, auch den Garten zu nutzen. Raum und Garten werden damit deutlich attraktiver und vielseitiger nutzbar.
Auch wegen seiner Akustik ist dieser Saal heute kein guter Aufenthaltsort. Im Rahmen des Umbaus können wir die Gelegenheit nutzen, eine Schalldämmung einzuplanen.
Die Quäkergemeinschaft freut sich über zweckgebundene (Steuerabzugsfähige) Spenden auf ihr Konto
Mehr zur Geschichte der Quäker in Bad Pytmont
ist hier: www.quaeker.org/quaeker-treffen/orte/quaekerhaus-bad-pyrmont/
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